Dienstag, 17. November 2015

Konsumauszeit #Update2


Die Wochen vergehen im Moment wie im Flug, ich kann da nur noch hinterher schauen und winken. Die Wochenenden sind vollgestopft und so richtig verschnaufen kann ich nicht. Das stresst, schlaucht und macht murrig - so wie ich im Moment eigentlich nicht mehr sein will.
Ich hab konsumiert, am letzten Samstag. Ich war auf einer Party, das erste mal überhaupt, und hab dafür insgesamt 25€ dagelassen, was ziemlich schmerzte, aber es war eine einmalige Gelegenheit, denn die nächste Veranstaltung ist erst nächstes Jahr. Immerhin weiß ich auch, dass ich da nicht nochmal hingehen möchte. Unter der Woche bin ich sehr gut ausgekommen ohne viel zu konsumieren, ein Einkauf beim Supermarkt für 10€ war dabei und eine etwas teurere Zeitschrift die mich aber immer wieder erfreut. 

Am Wochenende steht jedoch ein kurzer Trip nach Hamburg an, ein neues Kissen kaufen und eine Hose. Ich hab mich gefragt, ob ich das direkt in die Konsumauszeit legen muss. Scheinbar ja, denn sonst wäre ein Kissenkauf erst in über zwei Wochen möglich gewesen und die aktuelle Situation ist für mich und meinen Nacken nicht mehr tragbar. Und die Hose direkt auch zu kaufen, ist eigentlich nur ein halbwegs intelligenter Schachzug. Ich kann in einem der Läden, die nachhaltige Kleidung verkaufen, die Hose(n) anprobieren und schauen wie sie sich anfühlen, entscheiden und dann, hoffentlich, eine mitnehmen die mir gut passt und die ich gut finde. Kein endloses Pakete bestellen und nicht richtig vergleichen können, weil das Paket schon zurück geschickt werden muss […]. Es erspart mir also eine ganze Menge Zeit, die sonst mal ‚ebenso‘ nebenbei verloren gehen würde. Lasse ich davon nicht auch meine Freizeit konsumieren? Von ewig vielen kleinen Bestellungen, um die man sich dann ständig kümmern muss? Durch den Minimalismus hab ich es geschafft, das ganze deutlich zu reduzieren, aber auf der Suche nach Alternativen für Plastik, lande ich immer wieder bei Online-Shops. Neue imaginäre Pakete prasseln auf mich ein. Ich möchte eigentlich nicht so viel online bestellen, eigentlich möchte ich gar nicht so viel kaufen. Aber eigentlich gibt es eigentlich gar nicht. Das suggeriert, dass man etwas nicht möchte und es doch tut. Aber wäre es nicht gerade der Konsumauszeit richtig konsequent zu bleiben? 

Für mich nicht. Mir geht es nicht darum ständig so konsequent wie möglich zu sein. Oder so wenig wie es nur geht zu konsumieren. Mir geht es darum unüberlegte Impulskäufe zu vermeiden und Dinge, vor allem Essen, aufzubrauchen. Ich versuche unseren Teevorrat zu reduzieren, nachdem ich viel Beuteltee geschenkt bekommen habe und nehme mir vor, ab jetzt losen Tee zu kaufen, oder eher vermehrt diesen. 

Konsumauszeit lässt für mich einen bitteren Nachgeschmack da, wenn ich etwas konsumiere. Es hätte ja nicht sein müssen, irgendwie wäre es auch ohne gegangen. Die ganzen geplanten Einkäufe auf Dezember zu verschieben und dann dort mehr zu konsumieren ist auch nicht richtig. Ich denke, ich möchte einfach mehr die Konsummomente genießen, mich länger als nur 5 Minuten über die Zeitschrift freuen. Würde man die Konsummomente sich mehr Bewusst machen, würde man vielleicht auch weniger konsumieren, denn das hat man dann ja erst vor ein paar Stunden. 

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Das Wochenende ist mittlerweile um, in Hamburg hab ich mir ein Kissen, einen passenden Schutzbezug und normalen Bezug gekauft, wie auch eine Seife die ich sonst extra hätte bestellen müssen (plus Versandkosten). Das ganze lag bei 93€, die Ausgabe stand aber schon länger auf dem Plan. 
Bei der Seife hab ich drauf geachtet, ein Produkt zu finden, dass ich in möglichst vielen Bereichen nutzen kann, wie z.B.: waschen, putzen, duschen. Die Vorräte werden langsam auch weniger, im Bioladen hab ich gestern 15€ dagelassen, aber zwei Produkte mitgenommen die ich gerne testen würde und eines davon wird definitiv nicht nochmal gekauft. 

Bei den Weihnachtsgeschenken hab ich mittlerweile eine Lösung gefunden, da wird es selbstgemachte Pflegeprodukte geben für meine Verwandten, den Freund hab ich mit seinem Geburtstagsgeschenk schon abgefrühstückt. Übrig bleibt noch die Hose, ich schwanke ständig zwischen einer (halbwegs) günstigen, oder den teuren Bio-Jeans. Unentschlossen wird wohl mein Wort des Jahres.

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